Humanitarian Sanitation Hub
Warum
Für die Arbeit im humanitären WASH-Bereich gibt es diverse öffentlich zugängliche Instrumente und Informationsquellen sowie verbindliche Standards und Richtlinien. Es besteht aber die Herausforderung, dass viele dieser Ressourcen nicht systematisch erfasst und damit in der Praxis schwer zugänglich sind. Der Bereich der Sanitärversorgung, und hier speziell das Fäkalschlammmanagement, sind davon besonders betroffen. Beim Fäkalschlammmanagement bestehen zudem Wissenslücken und Defizite bei personellen Kapazitäten.
Nach eingehender Analyse kam die „Technische Arbeitsgruppe Fäkalschlammmanagement“ (FSM TWiG) des Global WASH Clusters (GWC) zu dem Schluss, dass eine frei zugängliche Wissensplattform, mit allen erforderlichen und auf ihre Qualität geprüften Inhalten, die Effizienz und Effektivität der Arbeit im WASH-Sektor massiv verbessern würde.
Vor diesem Hintergrund haben sich sieben Organisationen (BORDA, CAWST, Eawag, GTO, IHE Delft, Netherlands Red Cross and Solidarités international), die im FSM TWiG gemeinsam aktiv sind, dazu entschlossen, ein Konsortium zu bilden und den Sani-Hub zu entwickeln. Die Koordination des Konsortiums liegt bei der GTO. Finanziell wird das Projekt von der Bill & Melinda Gates Foundation unterstützt.
Der Hub wird dazu beitragen, die Wissens- und Kapazitätslücken beim Fäkalschlammmanagement und der sanitären Grundversorgung zu schließen und das Wissen strukturiert und aufbereitet zur Verfügung zu stellen. Zu diesem Zweck wird eine benutzerfreundliche Open-Source Plattform aufgebaut, die über das Internet verfügbar ist. Neben diversen interaktiven Online-Tools und einer umfangreichen Wissensdatenbank wir der Hub einen kontinuierlich und aktiv betriebenen Helpdesk umfassen.
Ziel des Projektkonsortiums ist es, eine Plattform zu schaffen, die von allen WASH-Fachleuten weltweit bei humanitären Katastrophen genutzt wird. Der Hub deckt für unterschiedlichste Kontexte die gesamte sanitäre Servicekette und alle Phasen der humanitären Hilfe ab. Er ermöglicht die kontinuierliche Anpassung von Sanitärsystemen in den verschiedenen Nothilfe- und Wiederaufbauphasen und ist mit der nachfolgenden Entwicklungsphase verknüpfbar. In dem Maße, wie sich Technologien und Systeme weiterentwickeln, wird der Sani-Hub kontinuierlich aktualisiert und an den neuesten Stand der Technik angepasst. Die Plattform wird das gesamte Wissen der sanitären Nothilfe zusammenführen und soll zum Goldstandard in dem Bereich werden.
Fakten
- 7Expertenorganisationen entwickeln gemeinsam das Sani-Hub
- 3/4der Weltbevölkerung in fragilen Kontexten lebt ohne sichere Sanitärversorgung