Menschenrechte & Systemansatz
Warum
Seit Juni 2022 ist die GTO Teil des Globalen WASH-Programms von Maltester International und setzt sich zusammen mit WASH United und Partnerorganisationen UNNATI in Indien, RSDC in Nepal und Cafomi / Viva con Aqua in Uganda dafür ein, dass durch einen systemischen Ansatz das Menschenrecht auf Wasser und Sanitärversorgung gelebte Realität wird. Der geographische Fokus liegt auf der Stadt Jodhpur im Bundesstaat Rajasthan in Indien, den Distrikten Sarlahi und Mahottari in Nepal und auf den Bezirken Ntoroko und Bundibugyo in Uganda. Dafür verbindet das Konsortium existierende Methoden und entwickelt so gemeinsam mit allen Partnern einen neuen Ansatz in einem globalen Lernprozess, der international geteilt werden wird. Dieser Ansatz bewirkt eine Änderung der Perspektive auf Entwicklungszusammenarbeit, die eine neue Denkweise bei allen Beteiligten voraussetzt.
Die Rolle der GTO ist es hier, vor allem Expertise zu Systemansätzen beizutragen, die Partizipativität und die Vernetzung des Projektes zu unterstützen. Der Systemansatz bedeutet für uns, WASH als eine Dienstleitung für Bürger*innen zu verstehen, die aus vielfältigen Bausteinen zusammengefügt ist und so eine langfristige und vom Ausland unabhängigere WASH-Versorgung sichert. Beispiele dieser Bausteine sind Finanzierung, Monitoringsysteme, Umweltaspekte, aber auch Infrastruktur, die zum Beispiel Lieferketten mitdenkt. Wenn dich das Thema im Detail interessiert, kannst du die IRC WASH Systems Academy absolvieren. Sie gibt einen Einblick in das Grundprinzip und einen der vielen Systemansätze.
Das Menschenrecht auf Wasser und Sanitärversorgung dient als Ausgangspunkt, um den sicheren Zugang zu Wasser und einer ausreichenden Sanitärversorgung zu gewährleisten. Allerdings haben derzeit immer noch weltweit über 2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und über 4 Milliarden Menschen keine sichere Sanitärversorgung. Auch in Indien, Nepal und Uganda zeigen sich diese Defizite in unterschiedlicher Art und Weise, obwohl die Menschenrechte auf Wasser und Sanitärversorgung von allen drei Ländern unterzeichnet wurde.
In Indien fokussiert das Projekt auf die Verbesserung der Lebensumstände von informel Beschäftigten im Abfall- und Sanitärbereich, in Uganda arbeiten wir in einem eher ländlichen Kontext an der Grenze zur DR Kongo, die häufig auf humanitäre Unterstützung angewiesen ist. Die Projektregion in Nepal an der Grenze zu Indien ist dicht besiedelt, aber eher in einer ländlichen Region und ist von Natrkathastrophen betroffen. Strukturelle Herausfoderungen gibt es in allen Kontexten.
Das Globalprogramm kombiniert den Making-Rights Real (MRR) Ansatz und WASH System Strengthening, um gezielt WASH-Maßnahmen zur Verwirklichung von Wasser- und Sanitärdienstleistungen für alle zu gewährleisten. Hierbei sollen stärkere und engagierte Regierungen, stärkere Zivilgesellschaftliche Organisationen und stärkere Gemeinschaften entstehen, welche den Beitrag, den die Ansätze zur Realisierung von WASH-Dienstleistungen leisten können, verstehen und anerkennen um gemeinsam daran zu arbeiten.
Fakten
- 8Organisationen arbeiten gemeinsam an diesem Projekt
- Seit2016 arbeitet die GTO zu "WASH Systems" Ansätzen
- 171Länder haben die Menschenrechte auf Wasser und Sanitärversorgung anerkannt