Gut zu Wissen
Hier findest du Ratschläge, Methoden, Tipps und Tricks zur langfristigen Verbesserung deiner Schultoiletten. Gut zu Wissen teilt sich in die drei Kategorien „Ausstattung“, „Wertschätzung“ und „Organisatorisches“ auf, die für eine Besserung wesentlich sind. Im Bereich „Ausstattung“ werden kleine technische Verbesserungen und Verschönerungen empfohlen, die nicht immer teuer und aufwändig sein müssen. Im Bereich „Wertschätzung“ werden Tipps und Methoden angeboten, um ein positives Bewusstsein rund um die Schultoiletten zu schaffen. Der Bereich „Organisatorisches“ bietet dir Tipps und Methoden für das Aufbauen von Strukturen, die eine langfriste Aufwertung der Situation bewirken.
Topics
Komitees und AGs
Alle Verbesserungen, die von langer Dauer sein sollen, brauchen Regeln und einen Plan. Es ist hilfreich festzulegen, wer für was die Verantwortung übernimmt und wie das Wissen über die Schuljahre hinweg weiterentwickelt werden kann. Die Gründung einer AG oder eines Komitees kann Wunder bewirken, denn gemeinsam seid ihr stärker.
Für eine starke AG ist es ratsam, verschiedene Personen mit verschiedenen Verantwortungsbereichen im Boot zu haben. Engagieren können sich Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Eltern, die Hausmeisterin, die Schulsozialarbeit, Schulleitung und auch Reinigungskräfte. In regelmäßigen Treffen plant ihr zusammen, welche Maßnahmen und Aktionen, wann, wie und wo im Schuljahr stattfinden sollen. Ihr könnt Regeln festlegen wie beispielsweise das Melden und Warten von Schäden organisiert werden kann und wie ihr die Regeln für alle geltend machen könnt. Gemeinsam könnt ihr Bestandsaufnahmen von Vandalismus Schäden machen und diese für alle in der Schule bekannt machen. Ein Kummerkasten vor dem Büro des Hausmeisters kann die allgemeine Kommunikation untereinander deutlich verbessern.
Damit eure Regeln und Strukturen nicht einschlafen ist es hilfreich euch Gedanken zu machen, was Einzelne davon abhält, sich dranzuhalten. Was könnten Anreize sein, damit die Regeln in Takt bleiben? Um ein langfristiges Bestehen der AG zu bewahren solltet ihr festlegen, wie Aufgaben an neue Leute weitergegeben werden können, wenn die alten gehen.
Tipp: Werdet kreativ und veranstaltet regelmäßige Aktionen rund um euer Schulklo, die jeden einzelnen Schüler und jede einzelne Schülerin aus allen Klassen eurer Schule einbeziehen. Zum Beispiel könnt ihr einen schulinternen Wettbewerb ausrufen: welche Etage, oder Klasse hat das schönste Klo! Oder veranstaltet ein Quiz mit Fragen rund um das Thema und feiert die Gewinner beim Schulfest.
Kommunikation
Hand aufs Herz: Kennt ihr euren Hausmeister, oder die Hausmeisterin und wisst ihr, wo sie zu finden sind? Die Schultoilette umfasst viele Verantwortungsbereiche, für die verschiedene Personengruppen zuständig sind. Oftmals findet kaum Verständigung statt zwischen den Schülerinnen und Schülern und den Menschen, die für Wartung, Reinigung und Aufsicht verantwortlich sind. Die Schülerinnen und Schüler kennen die Schultoiletten am besten und sollten die Möglichkeit haben, ihre Meldungen und Anmerkungen mitzuteilen, wenn die Seife alle ist oder ein Türschloss kaputt ist. Für das Melden von Schäden oder für Nachfüllbedarf ist ein System von Vorteil, dass jede Person an der Schule kennt. Ein Kummerkasten vor dem Büro des Hausmeisters kann die Verständigung untereinander verbessern.
Für die tägliche Pflege der Toiletten- und Waschräume ist das Reinigungspersonal zuständig. Oftmals wird den Putzkräften wenig Aufmerksamkeit und Wertschätzung entgegengebracht. Beispielsweise kann das Reinigungspersonal im Rahmen von Projekttagen- und Wochen befragt werden, wie sie den Zustand der Schultoiletten sehen. Einige Schulen haben solche Interviews durchgeführt und die Ergebnisse in der ganzen Schule veröffentlicht. Es tut gut, die Menschen kennenzulernen, die für die tägliche Sauberkeit verantwortlich sind, um zu hören, was sie bewegt.
Tipp: Macht euer Meldesystem öffentlich und sichtbar in allen Klassen und Toilettenräumen, sodass die ganze Schule Zugriff hat. So kann das Wissen an neue Schülerinnen und Schüler weitergetragen werden.
Routinen
Über die Schultoilette wird im Schulalltag meist im negativen gesprochen, dabei stillt sie ein Grundbedürfnis. Die Schultoilette ist ein Gemeingut und hat somit einen hohen pädagogischen Wert in sich. Der rücksichtsvolle Umgang mit der Schultoilette bedeutet, dass Schülerinnen und Schüler aufeinander achten, Empathie zeigen und sich gegenseitig respektieren. Durch den stetigen Generationenwechsel an der Schule ist die Wiederholung des Themas ratsam, um Ideen zur Verbesserung zu verankern und um das Handeln des Einzelnen zu beeinflussen. Viele Schulen haben gute Erfahrungen damit gemacht, die Schultoiletten regelmäßig in den Unterricht einzubinden. Rahmenlehrpläne bieten dafür viele Möglichkeiten. Zum Beispiel kann im naturwissenschaftlichen Unterricht ein Klär- oder Wasserwerk besuchen werden. Gute Hygiene kann im Biologie- oder Geschichtsunterricht thematisiert werden. Im Kunstunterricht können Verschönerungsaktionen verwirklicht werden. In Mathematik kann der Klopapier Verbrauch der Schule errechnet werden. In Grundschulen kann es sinnvoll sein, den Kindern zu zeigen, wie die Toiletten richtig benutzt werden. Viele wissen oft gar nicht, dass man nach dem großen Geschäft eine Klobürste benutzt, oder wie man sich richtig die Hände wäscht.
Tipp: Blickt gemeinsam über den Toilettenschüsselrand hinaus. Erforscht die Auswirkungen der globalen Sanitärkrise und macht euch eure eigene Situation bewusst. Passende Übungen, Spiele und Hintergrundinformationen findet ihr in den Unterrichtsmaterialien des entwicklungspolitischen Bildungsprojekts „Klobalisierte Welt“.
Verantwortung
Beim Thema Schultoilette überwiegt der Gedanke, selbst nicht viel ändern zu können. Alles Getane verliert schnell die Wirkung und alles ist wieder beim Alten. Leider gibt es kein magisches Kochrezept, welches die Situation sofort verbessert. Trotzdem können einige Zutaten langfristig etwas bewirken. Übernehmen Schülerinnen und Schüler selbst die Verantwortung für ihre Schultoiletten, kann das gesamte Schulklima positiv beeinflusst werden.
Die Schultoiletten sind die einzigen Räume an der Schule, die nur von Schülerinnen und Schülern genutzt werden. Lehrkräfte und Schulleitungen wissen oft gar nicht, wie es dort aussieht, da sie meist ihre eigenen Toiletten benutzen. Für diese Räume die Verantwortung zu übernehmen, kann somit Teil der Demokratie Bildung an der Schule sein. Hierbei sollte das negative Bild von Schultoiletten in den Köpfen der Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Schulleitung und Hausmeisterinnen und Hausmeister verändert werden, hin zu einem positiven Selbstverständnis des Ortes. Wenn die Schülerinnen und Schüler die Schultoiletten wertschätzen und stolz auf sie sind, weil sie zum Beispiel die Räume selbst verschönert haben, werden sie sich für Schutz und Wartung einsetzen.
Verantwortung übernehmen führt zu mehr Selbstständigkeit und Selbstvertrauen. Durch die selbstverantwortliche Handhabe mit den eigenen Schultoiletten kann auch der Umgang mit gesellschaftlichem Gemeinwesen trainiert werden. Dieses kann auf unterschiedliche Weise passieren. Projekte zur Verschönerung der Toiletten- und Waschräume, die regelmäßige Aktivitäten beinhalten können von Schülerinnen und Schülern organisiert werden. Zum Beispiel könnten Grünpflanzen aufgestellt werden, oder es könnten regelmäßige Kunstausstellungen in den Toilettenräumen stattfinden. In der Schule sind die Begabungen und Interessen der Schülerinnen und Schüler sehr vielfältig und dieses Potential sollte genutzt werden. Die schöne Gestaltung der Schultoiletten sorgt für Wohlbefinden, was wiederum den Schülerinnen und Schülern das Gefühl gibt, wertgeschätzt zu werden.
Um Verantwortung zu übernehmen könnten die Schülerinnen und Schüler beispielsweise die Aufsicht in den Toiletten-und Waschräumen übernehmen, angeleitet durch die SV. Einzelne Klassen könnten wochenweise die offizielle Verantwortung übernehmen und das Auffüllen von Materialien wie Klopapier und Seife handhaben, in Abstimmung mit dem Hausmeister, oder der Hausmeisterin. Klassensprecherinnen und Klassensprecher führen hierbei ihre Rolle kompetent aus. Im Idealfall führt die erfolgreiche Verantwortungsübernahme langfristig zur Freude an Aufgaben, die der Gemeinschaft zugutekommen.
Tipp: Habt ihr eure Schultoiletten neu gestaltet? Veranstaltet ein Eröffnungsfest und ladet die lokale Presse dazu ein. Die positive Berichterstattung in der Zeitung wird alle stolz machen. Dokumentiert das Fest und das Medienecho und zeigt die Fotos in den Schaukästen der Schule.
Handhygiene
Händewaschen mit Seife ist eine der wirksamsten Methoden um Krankheitsübertragungen zu verhindern und die Gesundheit zu schützen. Seife rettet also Leben! Wie wichtig Händewaschen mit Seife ist, verdeutlichen weltweite Zahlen und Fakten: Durchfall ist die zweithäufigste Todesursache bei Kindern unter 5 Jahren. Jedes Jahr sterben ca. 1.5 Millionen Kinder weltweit an wasser- und sanitärbedingten Krankheiten, insbesondere dort, wo die Gesundheitsversorgung mangelhaft ist. Händewaschen mit Seife kann Durchfallerkrankungen um mehr als 40 % senken. Lungenentzündung ist die häufigste Todesursache bei Kindern unter 5 Jahren weltweit. Studien haben gezeigt, dass die Übertragung des Virus um 55 % eingedämmt werden kann, wenn man sich mehr als 10 x am Tag die Hände wäscht.
Thematisch lässt sich routiniertes Händewaschen, vor dem Essen und nach dem Toilettengang, in den Unterricht einbauen. Beispielsweise können die Schülerinnen und Schüler die Handwaschregeln selber zeichnen, um sie dann in den Waschräumen aufzuhängen. Bildliche Beschreibungen zum richtigen Händewaschen sind im Internet zu finden. Mit der Übung „Da siehst du was, was du nicht siehst“ werden Krankheitserreger an den Händen mit UV-Licht sichtbar gemacht. Anhand der Unterrichtsmaterialien des entwicklungspolitischen Bildungsprojekts „Klobalisierte Welt“ können die globalen Auswirkungen von fehlendem Zugang zu Hygiene und Sanitärversorgung im Unterricht behandelt werden.
Richtig Händewaschen – wie geht das?
- Befeuchte deine Hände mit Wasser. Warmes Wasser fühlt sich besser an, ist aber nicht wichtig für das Ergebnis.
- Seife deine Hände vollständig ein.
- Reibe deine Hände gründlich zusammen, damit die Seife schäumt. Schrubbe zwischen den Fingern, den Daumen, Handrücken und Innenflächen. Tue dies für ca. 30 Sekunden. Währenddessen kannst du zweimal „Happy Birthday“ singen.
- Spüle die Seife gründlich unter fließendem Wasser ab.
- Trockne deine Hände mit einem Papier- oder Einmalhandtuch. Alternativ kannst du sie an der Luft trocknen lassen.
Tipp: Veranstaltet zum jährlich wiederkehrenden Welthandwaschtag Wettbewerbe im Händewaschen. Recherchiert Informationen zum Thema und stellt diese innerhalb der Schule aus.
Jede Stimme zählt
In Sachen Schultoiletten sind die Fronten oft verhärtet. Zu selten wird über Probleme und Lösungsvorschläge gemeinsam diskutiert. „Jede Stimme zählt“ hat das Ziel, ein Verständnis für die gegenseitigen Sichtweisen zu entwickeln und gemeinsame Interessen zu erkennen. Auch hier gilt, je mehr Personengruppen vertreten sind, desto produktiver wird die Diskussion. Im Idealfall leitet eine „neutrale“, externe Person die Diskussion. Alternativ kann es jemand aus einer Personengruppe sein, die mehrfach vertreten ist, um die Rolle der Moderation zu übernehmen.
Die Übung kann im Anschluss an die „Vier-Sinne-Inspektion“ durchgeführt werden, um die Eindrücke von allen Beteiligten aktiv zu verarbeiten. „Jede Stimme zählt“ kann auch unabhängig von der Begehung der Schultoiletten stattfinden und als Grundlage für die gemeinsame Erarbeitung von Problemlösungen genutzt werden.
Hier geht es zur Übung.
Toiletten retten Leben
Für uns ist die Toilette eine Selbstverständlichkeit. Ein globaler Blick über den Toilettenschüsselrand hinaus lohnt sich um zu erfahren, wie wichtig funktionierende Toiletten für das Leben sind. Ca. 3.6 Milliarden Menschen weltweit haben keinen Zugang zu sicher verwalteten Sanitäranlagen. Fast 500 Millionen Menschen weltweit haben überhaupt keine Toiletten und verrichten ihr Geschäft im Freien. Seit 2010 sind der Zugang zu sauberem Wasser und Sanitärversorgung Menschenrechte. Die globale Sanitärkrise hat schwere Auswirkungen auf verschiedene Lebensbereiche wie Bildung, Umwelt, Ernährung und Geschlechtergerechtigkeit. Hygienische Sanitärversorgung ist wichtig für die Gesundheit, da die Übertragung von Krankheiten wie Cholera, Durchfall, Ruhr, Typhus, Hepatitis A und Polio meist auf das Konto von schlechten Toiletten gehen.
Sanitärversorgung mit einem Abwassersystem und dessen Aufbereitung gibt es in Deutschland erst seit Ende des 19. Jahrhunderts. Mit dieser Einführung hat sich die allgemeine Gesundheit hierzulande bedeutend verbessert. Ein Leben ohne Zugang zu Toiletten und sauberem Wasser ist schwierig und gerade für Frauen und Mädchen mühsam und gefährlich. Hat die Schule keine hygienischen Toiletten, die Privatsphäre und sauberes Wasser bieten, bleiben viele Mädchen während ihrer Periode der Schule fern. Gibt es keine Möglichkeit sich die Hände mit Seife zu waschen, verbreiten sich Krankheitserreger schnell. Das entwicklungspolitische Bildungsprojekt „Klobalisierte Welt“ bietet euch Unterrichtsmaterialien, um diese Themen in der Schule zu behandeln. Erforscht zuerst eure eigenen Schultoiletten mit der „Vier Sinne Inspektion“ und der Übung „Jede Stimme zählt“. Verändert eure Perspektive und schaut über den Toilettenschüsselrand hinaus in andere Länder. Denkt nach über die Bedeutung und den Nutzen von guten Schultoiletten für Gesundheit und Würde. Gestaltet die „KLObalisierte“ Entwicklung der Welt mit und setzt euch gemeinsam ein für das Menschenrecht auf Toiletten.
Tipp: Stellt euch vor, es gebe in der Schule keine Toiletten- und Waschräume. Lasst euch gemeinsam auf dieses Rollenspiel ein: jeder überlegt sich einen Ort, wo sie / er sich verstecken würde, um ihr / sein Geschäft zu verrichten. Begeht diese Orte zusammen und versucht euch vorzustellen, welche Auswirkungen diese Zustände auf euer Schulleben hätten.
Quellen:
Weltgesundheitsorganisation
Joint Monitoring Programme
Progress Report Joint Monitoring Programme
Vandalismus
Vandalismus ist die vorsätzliche Beschädigung von Gegenständen, die dann in ihrer Funktion beeinträchtigt, oder zerstört werden. Vandalismus ist ein uraltes Phänomen, das es schon im alten Ägypten gab. Es ist meist ein Ausdruck von Frust, Unzufriedenheit und Ohnmacht. Viele Stimmen sagen, Schülerinnen und Schüler seien schuld, wenn die Schultoiletten in einem desolaten Zustand sind, denn sie sind für Zerstörungen durch Vandalismus verantwortlich. So einfach ist es nicht. Laut der „Broken Windows Theorie“ besteht ein direkter Zusammenhang zwischen Verwüstungen und Vernachlässigung. Alte, ungepflegte und vernachlässigte Toilettenräume, in denen viel kaputt ist und lange Zeit nichts repariert wird, sind anfälliger für Vandalismus. Kaputtes sollte schnellst möglich repariert werden, denn wenn Beschädigungen lange sichtbar sind ziehen sie schnell weitere nach sich. Insgesamt sollte eine Kultur des Kümmerns und der Wertschätzung innerhalb der ganzen Schule auch den Umgang mit den Schultoiletten prägen.
Die materiellen Auswirkungen von Vandalismus in der Schule sind hohe Kosten und mehr Arbeit für den Hausmeister und das Reinigungspersonal. Wichtig ist auch die Auswirkung von Vandalismus auf die Schule an sich. Eine entscheidende Frage ist, ob Schülerinnen, Schüler, Lehrkräfte, etc. das Gefühl haben, sich in einer geschützten und gepflegten Umgebung zu befinden. Die Antworten belegen das Wohlbefinden oder die Unzufriedenheit, insbesondere wenn man jeden Tag in die Schule geht und dort viele Stunden verbringt. Die Auswirkungen von sichtbarem Vandalismus auf Schülerinnen und Schüler sind damit nicht zu unterschätzen. Sie nehmen es nicht nur optisch jeden Tag wahr, sondern empfinden Vandalismus und zerstörte Einrichtungen als normal und werden dadurch zum Nachahmen motiviert.
Meistens ist nur ein sehr kleiner Teil von Schülerinnen und Schülern für Vandalismus in Toiletten- und Waschräumen verantwortlich. Unter den Bestrafungen leiden müssen alle, wenn Klopapier und Seife weggesperrt oder Toiletten sogar abgeschlossen werden. Natürlich sollte Vandalismus nicht ignoriert werden, sondern sofort mit geeigneten und bestimmten Maßnahmen beantwortet werden. Es ist ratsam gezielt mit den Personen, die immer wieder Vandalismus betreiben, intensiv zu arbeiten. Hierbei kann es um Frustabbau gehen, aber auch um die Wertevermittlung eines respektvollen Miteinanders. Da Schülerinnen und Schüler meist wissen um wen es sich handelt, ist dieses auch machbar. Überdies ist die regelmäßige Kontrolle des Zustandes der Toiletten- und Waschräume wichtig. Wenn Lehrkräfte während der Pausenzeiten immer wieder Aufsicht in den Toilettenräumen machen, erhöht das die Hemmschwelle, sich schlecht zu benehmen. Gleichzeitig muss die Privatsphäre der Schüler und Schülerinnen gewahrt bleiben.
Die „Verewigung“ durch Graffiti wirksam zu verhindern ist eine große Herausforderung. Eine Möglichkeit ist, bestimmte Flächen für Kritzeleien freizugeben. Zum anderen kann durch die technische Oberflächenbeschaffenheit der Wände Graffiti eingedämmt werden. Leicht unebene, gemusterte, oder strukturierte Wände können hilfreich sein. Vandalismus kann auch durch einige Tricks in der Ausstattung der Toiletten- und Waschräume reduziert werden. Die Bauweise bestimmter Elemente kann verhindern, dass z. B. Mülleimer aus dem Fenster geworfen werden.
Tipp 1: Verantwortungen an die Schülerinnen und Schüler übertragen
Dieses geschieht z. B. durch eine von Schülerinnen und Schülern organisierte Toilettenaufsicht. Es kann sinnvoll sein, dass die Aufsicht nicht nur durch Lehrkräfte passiert. Dem zugrunde liegen die Identifikation der Schülerinnen und Schüler mit der Schulgemeinschaft und das Begreifen, dass Dinge beschädigt werden, die alle jeden Tag benutzten müssen. Es geht um Respekt und Mitgefühl meinen Mitschülern gegenüber – Werte, die durch den Umgang mit Schultoiletten geprägt werden können.
Tipp 2: Gestaltung der Toiletten- und Waschräume
Verantwortung übertragen geschieht auch durch die eigene Gestaltung der Toilettenräume innerhalb von Projekten oder AGs. Ziel sollte sein, das Wir-Gefühl wahrnehmbar zu stärken. Selbst gestaltetes wird weniger zerstört, denn die Hemmschwelle wird durch Teilhabe am gemeinschaftlichen Eigentum erhöht.
Tipp 3: Lob und Anerkennung
Solche Aktionen gehen einher mit der eigenverantwortlichen Pflege von bestimmten Objekten wie z. B. Grünpflanzen. Echte Erfolgserlebnisse sind hierbei grundlegend. Schülerinnen und Schüler sollten zu Gewinnern werden, beispielsweise durch begründetes Lob, welches in der gesamten Schule kommuniziert wird.
Verschönerung
Gemeinsame Aktionen zur Verschönerung der Toiletten- und Waschräume sind eine tolle Sache, insbesondere, wenn die Schülerinnen und Schüler selbst die Verantwortung übernehmen. Ziel von Verschönerungsaktionen ist, die Schultoilette als einen Ort zu gestalten, indem sich alle wohlfühlen, der schön und sauber aussieht. Dadurch wird erfahrungsgemäß weniger kaputt gemacht. Schon kleine Dinge können die Raumatmosphäre anheben, wie z. B. Grünpflanzen, um die sich regelmäßig gekümmert werden muss. Einige Schulen haben sogar Musik in den Toilettenräumen eingerichtet.
Bei Verschönerungsaktionen sind einige Dinge zu beachten, um nichts zu „verschlimmbessern“. Zum Beispiel solltet ihr aus hygienischen Gründen beim Streichen der Wandfliesen darauf achten, Wandfliesenfarbe zu benutzen. Werden diese mit anderer Farbe bemalt, können sie schlechter, oder gar nicht gereinigt werden.
Tipp: Entwickelt gemeinsam Ideen für die Verschönerungsaktionen, z. B. innerhalb der Toiletten-AG. Lasst eure Mitschülerinnen und Mitschülern abstimmen, in welcher Form die Toiletten- und Waschräume verschönert werden sollen und macht den Toilettenbesuch an eurer Schule zum Erlebnis.
Vier Sinne Inspektion
Gemeinsam Probleme zu erkennen und diese zu ergründen ist eine wichtige Basis um Lösungen zu finden. Bitte bedenkt, dass die Schulleitung, Lehrkräfte, oder Eltern oft nicht wissen, wie es in den Schultoiletten aussieht. Andersrum ist den Schülerinnen und Schülern manchmal nicht bewusst, was die Hausmeisterinnen und Hausmeister oder das Reinigungspersonal für die Schultoiletten leisten. Mit der „Vier-Sinne-Inspektion“ von Dr. Tom Keating (Project CLEAN, USA) könnt ihr die Schultoiletten genau unter die Lupe nehmen und eine Bestandsaufnahme machen.
Hierfür besichtigt ihr in gemischten Gruppen die Toiletten-und Waschräume. Ein gemeinsamer Rundgang mit Schülerinnen und Schülern Schulleitung, Lehrkräften, Hausmeisterinnen und Hausmeistern, Eltern, etc. schafft eine gute Grundlage für ein miteinander reden auf Augenhöhe. Alle Beteiligten bekommen ein Bild vom Zustand der Räume und von der Situation.
Im Anschluss an die „Vier-Sinne-Inspektion“ können die Eindrücke von allen Beteiligten aktiv verarbeitet werden. Als Einstieg in die Diskussion empfehlen wir euch die Methode „Jede Stimme zählt“.
Hier geht es zur Übung.
Welttage feiern
Wie wichtig funktionierende und saubere Schultoiletten sind sollte Erwachsenen und Schülerinnen und Schülern gleichermaßen bewusst werden. Eine Möglichkeit ist das regelmäßige gemeinsame Feiern bestimmter Welttage der Vereinten Nationen (UN) innerhalb der Schule, welche jährlich wiederkehren. Jedes Jahr am 22. März wird der Weltwassertag gefeiert. Mit weltweiten Aktionen und Kampagnen wird unter anderem darauf aufmerksam gemacht, dass immer noch 2 Milliarden Menschen weltweit keinen Zugang haben zu sicherem und sauberem Trinkwasser. Derzeit leben über 3.6 Milliarden Menschen ohne sichere Sanitär- und Abwasserversorgung – ein schwerwiegendes Problem mit gravierenden Folgen für Gesundheit, Armut und Würde. Um auf die Bedeutung von guter Sanitärversorgung aufmerksam zu machen, wird am 19. November der Welttoilettentag gefeiert. Einige Welttage wie der Welthandwaschtag, der Weltgesundheitstag, der Welttag der Menschenrechte stehen in direkter Verbindung mit dem Thema Sanitärversorgung und damit auch mit den Schultoiletten.
Werdet gemeinsam kreativ und organisiert solidarische Aktionen, Schulfeste, Ausstellungen, Kunstprojekte, oder Forschungsprojekte, zu diesen verschiedenen Themen. Verbindet die Aktionen mit der Verbesserung eurer Schultoiletten und macht euch gemeinsam bewusst, welche Bedeutung diese für eure Schule haben. Die Unterrichtsmaterialien aus dem Bildungsprojekt „Klobalisierte Welt“ unterstützen euch dabei.
Tipp: Verankert die Aktionen rund um die Welttage in die Jahresplanung der Schule, sodass sie immer wieder kehren. Neuankömmlinge können gleich mitmachen.
Quellen:
Overview Joint Monitoring Programme
Außenansicht
Die Toiletten- und Waschräume sollten von außen als solche erkennbar sein. Eine Kennzeichnung in Form einer Raumnummer, einem Bildzeichen, oder Symbolen hilft, die Verständigung rund um das Thema in der Schule zu verbessern. Wenn etwas aufgefüllt werden muss oder kaputt ist, kann das dem Hausmeister oder der Hausmeisterin schnell und einfach mitgeteilt werden. Durch eine angemessene Benennung wird dem Raum derselbe Standard zugesprochen, wie z. B. der Klassenraum, oder der Chemieraum und die Schultoilette wird in ihrem Wert nicht herabgesetzt.
Tipp: Hat die Eingangstür des Toilettenraums ein Milchglasfenster oder ein Bullauge, kann das Vandalismus vorbeugen, da sich Schülerinnen und Schüler weniger unbeobachtet fühlen.
Beleuchtung
Dunkle Toilettenräume benutzen wir nicht gerne, da wir uns unwohl fühlen oder vielleicht sogar Angst haben. Helle, lichtdurchflutete Räume tragen dazu bei, die Toiletten von ihrem unsauberen Image zu befreien. Wenn große Fenster und Tageslicht fehlen, kann eine künstliche Beleuchtung Wunder wirken. Helle Wände und Decken helfen dabei.
Die Beleuchtung sollte insbesondere die Kabinen gut ausleuchten. Das Licht sollte über den Kabinen, möglichst oberhalb der Sprunghöhe angebracht werden. Im Falle eines Stromausfalls ist es ratsam, eine Notfallbeleuchtung mitzudenken.
Das richtige Licht trägt zur Wohlfühlatmosphäre in den Toilettenräumen bei. LEDs und Leuchtstofflampen haben einen geringen Energieverbrauch und eine lange Lebensdauer. Ein Bewegungsmelder hat den Vorteil, dass nicht mit dem Lichtschalter herumgespielt werden kann. Ein Schalter mit Zeitschaltuhr vermeidet, dass andere das Licht ausmachen können. Damit nicht mitten im Geschäft das Licht ausgeht, muss die Zeitspanne allerdings ausreichend lang eingestellt werden.
Tipp: Vandalismus und Zerstörungen finden meist im Verborgenen oder in der Dunkelheit statt. Je besser und angenehmer ein Ort ausgeleuchtet ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er dem Vandalismus anheimfällt.
Böden und Wände
Hygiene und Sauberkeit in den Toiletten und Waschräumen sind abhängig von der Beschaffenheit der Böden und Wände. Die Fugen zwischen den Fliesen im Boden sind einer der Hauptgründe für Uringestank, da sich der Urinstein darin festsetzt und die Reinigung nicht mehr viel ausrichten kann. Eine fugenlose Bodenbeschichtung die rutschfest ist erleichtert die Reinigung enorm. Es kann keine Feuchtigkeit mehr eindringen und Gestank wird vermieden. Der Boden sollte einen Einlauf haben, damit das Wischwasser abfließen kann. Dieser Einlauf braucht einen Geruchsverschluss. Für helle und lichtdurchflutete Räume sind helle Farben an Wänden und Decken sehr wichtig. Weiße Fliesen an den Wänden tragen zu einer sauberen und hygienischen Atmosphäre bei.
Tipp: Falls bei Verschönerungsaktionen die Fliesen gestrichen werden sollen müsst ihr darauf achten, Wandfliesenfarbe zu nutzen. Andernfalls kann die hygienische Reinigung der Wandfliesen nicht gewährleistet werden.
Hygienebehälter
Wusstest du, dass in vielen Ländern viele Mädchen nicht zur Schule gehen, oder diese ganz abbrechen, wenn sie ihre Regel bekommen? Grund dafür ist meist der fehlende Zugang zu Schultoiletten, die Privatsphäre, Waschmöglichkeiten und Hygiene bieten. Mädchen und Frauen sollten innerhalb der Kabine ihre Hygieneartikel in einem entsprechenden Behälter entsorgen können. Damit wird sichergestellt, dass Privatsphäre für einen angenehmen Umgang mit der Menstruation gegeben ist. Wird keine hygienische und private Entsorgung zur Verfügung gestellt, werden die Hygieneartikel oft in der Toilette entsorgt, welche dadurch leicht verstopfen kann.
Es ist ratsam, den Hygienebehälter in der Kabine an der Wand anzubringen, sodass er nicht missbraucht werden kann. Im Sinne der besseren Reinigung wird eine Tüte eingehängt und zusätzlich werden Hygienebeutel in einer an der Wand verankerten Halterung zur Verfügung gestellt. Ein Deckel trägt zur besseren Optik bei, da der Blick auf den Müll versperrt wird und eventuelle Gerüche nicht austreten können. Wenn der Deckel schräg ist, wird er nicht als Ablage gebraucht und weniger Schmutz sammelt sich an.
Tipp: Es ist ratsam, die Funktion von zur Verfügung gestellten Hygienebeuteln zu erklären. Öfter als gedacht wird vermutet, dass Hygienebeutel als Spuckbeutel verwendet werden sollen.
Händetrocknung
Händewaschen ist die beste Methode, um sich vor krankmachenden Keimen zu schützen. Um Keime abzuwaschen, darf Seife nicht fehlen. Aber wusstest Du, dass auch die Trocknung wichtig ist? Denn auf feucht-warmen Händen siedeln sich Bakterien gerne an. Das Robert-Koch-Institut sagt, dass durch das Trockenreiben der Hände mit Papierhandtüchern oder Stoffhandtüchern übrig gebliebene Schmutzpartikel entfernt werden können.
Trocknen kann man sich die Hände auf verschiedene Arten: Stoffhandtuchrollen sind umweltfreundlich, da sie gewaschen und wiederverwendet werden können. Papierhandtücher sind zwar komfortabel, das Papier sollte aber aus Recyclingmaterial bestehen, denn sonst ist diese Variante schlecht für die Umwelt. Elektrische Gebläse-Trockner sind langlebig und setzen keinen regelmäßigen Einkauf und Wechsel von Papier oder Handtuch voraus. Jedoch sind sie bei Hygiene Experten und Expertinnen umstritten, da der Abriebeffekt nicht gegeben ist. Obwohl Elektrische Gebläse-Trockner Strom verbrauchen, ist die Energiebilanz dieser Lösung vergleichsweise gering.
Papierhandtuchspender haben den Nachteil das herausgezogene Papiere auf dem Boden landen und oft nicht wieder aufgehoben werden. Damit nicht gleich ganze Bündel auf dem Boden liegen, gibt es Geräte die jeweils nur ein Blatt herausgeben. Stoffhandtuchrollen enthalten mehr als 30 Meter Tuch und jedes Stück Tuch wird tatsächlich nur von einer Person gebraucht. Um die Hygiene zu gewährleisten werden saubere und benutzte Handtuchabschnitte innerhalb des Spenders getrennt voneinander aufbewahrt.
Beim Material der Spender gilt, Edelstahl ist robuster als Plastik, aber auch teurer. Die Befestigung von Spendern sollte so stark sein, dass sie nicht von der Wand gerissen werden können. Durch einen Spalt sollte der Füllstand eingesehen werden können. Die meisten Varianten gibt es auch mit Sensoren. Das bedeutet, dass man nichts anfassen muss, was hygienischer ist.
Tipp: Wird der Papierspender weiter unten aufgehängt, führt dieses zu weniger Verbrauch und Verschwendung.
Kabinen
Schon beim Betreten der Toilettenräume prägen die Kabinen das Erscheinungsbild. Wenn sie ein sauberes und gepflegtes Bild vermitteln, trägt dieses zur Wertschätzung des Ortes bei. Dieses bewirkt die dementsprechend sorgfältige Behandlung. In der Schule müssen die Kabinen den hohen Anforderungen gewachsen sein. Türen, Trennwände und Türschlösser garantieren die Privatsphäre in der Toilettenkabine. Trennwände müssen robust sein und dem jahrelangen Einsatz standhalten. Trennwände sollten möglichst hoch sein, oder einen Übersteigschutz eingebaut haben, um dem Klettern vorzubeugen. Sie sollten tief genug sein, um dem Durchkriechen vorzubeugen. Da Hygiene und Sauberkeit wichtige Kriterien beim Toilettenbesuch sind, sollten Trennwände leicht zu reinigen sein und müssen der Entfernung von Graffiti standhalten.
Viele Türen öffnen sich nach innen, was den Bewegungsfreiraum innerhalb der Kabine einschränkt. Öffnet sich die Tür nach außen, ist in der Kabine mehr Platz und Personen können im Notfall leichter geborgen werden. Alle Türen sollten von innen abschließbar sein und von außen geöffnet werden können. Türen sollten nicht aushängbar sein.
Tipp: Kabinen gibt es in verschiedenen Designs, in Farbe, oder mit Digitaldrucken. Sie können auch selbst gestaltet werden, mit Bildern, Sprüchen oder schönen Graffitis, die erlaubt sind. Werdet gemeinsam kreativ!
Kleiderhaken
Ein Kleiderhaken in der Kabine ist nützlich und trägt dazu bei, die Schultoilette als einen komfortablen, hygienischen Ort zu gestalten. Jacken, Rucksäcke und Taschen können aufgehängt werden und müssen nicht auf dem Boden abgestellt werden. Ein Kleiderhaken sorgt zusätzlich für Privatsphäre. Insbesondere Mädchen und Frauen im Menstruationsalter können ihre Taschen innerhalb der Kabine aufhängen, um komfortabel mit ihren Hygieneartikeln umgehen zu können. Kleiderhaken aus Kunststoff sind günstiger in der Anschaffung als Haken aus Metall, aber auch weniger stabil. Sie sollten fest an der Wand verschraubt sein.
Tipp: In Grundschulen sind Kleiderhaken in Tierform eine schöne Alternative. Diese sollten kindgerecht niedriger angebracht werden.
Klobürsten
Alle Menschen sollten einander mit Respekt behandeln. Du fragst dich, was das mit einer Klobürste zu tun hat? Jeder möchte die Toilette sauber auffinden und sollte diese auch genauso hinterlassen. Die nächste Person möchte das auch und das sollte einem nicht egal sein. Die Klobürste wird hierbei zum ultimativen Helfer.
In der Schultoilette sollte die Klobürste nicht frei in der Kabine stehen, weil sie anfällig für Missbrauch ist. Wird die Halterung der Klobürste in angemessener Höhe an der Wand montiert, kann der Boden darunter besser gereinigt werden. Es gibt Kunststoffbürsten, welche sehr günstig in der Anschaffung sind. Diese werden jedoch schnell zum Wegwerfprodukt, da sie oft in weißer Farbe kommen und schnell schmutzig aussehen. Hier kann eine Halterung mit Sichtschutz helfen. Silikonlamellenbürsten sind leichter zu reinigen und sind langlebig. Sie sind aber ungewohnt und teurer in der Anschaffung. Alle Varianten, ob aus Kunststoff, Edelstahl, oder Silikon, sollten herausnehmbare Abtropfschalen haben, die leicht gereinigt werden können.
Tipp: Die Klobürste sollte mit einer kleinen Kette an der Wand befestigt werden, die lang genug für die Nutzung ist. So werden die Klobürsten nicht mehr missbraucht und jeder kann etwas dafür tun, das der nächsten Person keine Einblicke in die Verdauung des Anderen gewährt wird.
Mülleimer
Wusstest du, dass Brandschutzverordnungen es meistens verbieten, dass auf den Fluren Mülleimer stehen? Dass bedeutet, dass die Abfallbehälter in den Toilettenräumen nicht nur für Papiermüll genutzt werden. In den Toilettenräumen sollte es daher mindestens einen großen Abfallbehälter geben. Da die Toilettenräume meist nur einmal am Tag gereinigt werden, müssen die Behälter dementsprechend groß sein (mindestens 60 Liter, je nach Größe der Schule). Für alle Beteiligten ist es einfacher, wenn der Behälter mit einer großen Mülltüte ausgestattet ist.
Ein Drahtgitterkorb bietet meist eine große Öffnung zum Einwerfen und sie sind günstig in der Anschaffung. Abfallbehälter aus Metall oder Edelstahl sind stabiler als Draht oder Kunststoff. Ein Deckel wird nicht benötigt damit der Mülleinwurf schnell geht und dieser nicht missbraucht werden kann. Hygienebehälter, die innerhalb der Kabine vorhanden sein müssen, sollten wiederrum einen Deckel haben.
Tipp: Wenn der Abfallbehälter fest an der Wand verschraubt ist, kann er auch nicht im Raum herumfliegen. Wenn der Behälter an der Wand befestigt wird, dann sollte darunter genug Platz zum Saubermachen gegeben sein.
Seifenspender
Seife – ein kleines Stück mit großer Wirkung! Seife darf beim Händewaschen nicht fehlen und ist ein Muss in jeder Schultoilette. Seife sollte immer und ausreichend vorhanden sein, denn sie hilft krankmachende Keime von den Händen abzuwaschen.
In der Schultoilette sollte die Seife in einem geschlossenen und fest an der Wand installierten Spender zur Verfügung stehen. Spender gibt es aus Kunststoff oder aus Metall. Beide Varianten sind sehr robust. Ein Sichtfenster ist nützlich, um den Füllstand besser kontrollieren zu können.
Es gibt Spender mit Schaumseife, Cremeseife oder Trockenseife. Trockenseife ist umweltfreundlich und ergiebig. Cremeseife muss oft nachgefüllt werden, Schaumseife seltener und Trockenseife sehr selten. Schaumseife hat den Vorteil, dass sie kein Wasser zum aufschäumen braucht, da sie aufgeschäumt aus dem Spender kommt. Schaum- und Cremeseifenspender werden mit einem Hebel bedient, oder mit einem Sensor. Ein Sensor ist sehr hygienisch, da nichts berührt werden muss. Der bei jüngeren Nutzerinnen und Nutzern typischen Überdosierung der Seife wird mit einem Sensor vorgebeugt, da die Portionen vorab eingestellt sind. Der Seifenspender sollte über dem Waschbecken angebracht sein. Denn wenn etwas auf den Boden tropft, entsteht Rutschgefahr. Auch der Missbrauch kann so eingedämmt werden.
Tipp: Jedes Jahr am 15. Oktober ist Welthandwaschtag! Feiert gemeinsam die Seife und veranstaltet kreative Aktionen in der Schule, wie z. B. einen Wettbewerb im Händewaschen. Mehr dazu findet ihr unter Welttage feiern.
Spiegel und Ablagen
Spiegel in den Toiletten- und Waschräumen sind nicht nur für Mädchen wichtig die sich schminken wollen, oder ihr Aussehen checken möchten. Auch Jungs möchten ihre Frisur richten und sich sehen können. Spiegel und Ablagen sollten in Grundschulen, als auch in weiterführenden Schulen gegeben sein, denn sie tragen maßgeblich zur Raumatmosphäre bei. Spiegel öffnen augenscheinlich den Raum und Ablagen ermöglichen ein leichteres Handtieren mit Schminke, Bürste und Co.
Normale Kristallspiegel sind weniger robust, in der Anschaffung jedoch günstig. Spiegel aus Metall sind robuster. Die Spiegelung ist weniger scharf und sie sind teurer. Der Spiegel muss nicht zwangsläufig direkt über dem Waschbecken angebracht werden. Eine Anbringung daneben hat den Vorteil, dass man näher an den Spiegel herankommt und der Spiegel nicht belegt wird durch die Nutzung des Waschbeckens.
Tipp: Bei Verschönerungsaktionen lassen sich Spiegel wunderbar dekorieren. Zum Beispiel können Spiegelrahmen im Kunst- oder Werkunterricht hergestellt werden.
Toilettenpapier
Wird der Toilettenpapierspender außerhalb der Kabinen aufgehängt, muss man vor dem Toilettengang wissen, wieviel Papier benötigt wird. Diese Variante beeinträchtigt die Privatsphäre des Einzelnen und kann den Frust bei Schülerinnen und Schülern erhöhen. Toilettenpapier gehört also in die Kabine.
Spendersysteme gibt es aus Kunststoff, oder aus Metall. Metall ist robuster und langlebiger als Kunststoff und weniger anfällig für Vandalismus, dafür aber teurer. Spendersysteme in Schulen sind meist auf große Rollen ausgerichtet, da durch die hohe Frequenz viel Toilettenpapier verbraucht wird. Optimal sind Großrollenspender, die mit einem Restrollenhalter ausgestattet sind, auf den die fast aufgebrauchte Rolle gesteckt wird. Damit werden Reste aufgebraucht und gleichzeitig wird die neue Rolle für den einfachen Übergang eingesetzt.
Von kleinen Haushaltsrollen die lose hängen sollte in Schulen abgesehen werden. Nicht nur die mutwillige Zweckentfremdung wird dadurch vermieden. Lose hängende Rollen fallen versehentlich auf den Boden und bleiben dort liegen. Toilettenpapier sollte immer in abschließbaren, nicht frei zugänglichen Rollenhaltern hängen. Ob große oder kleine Rollen – Spendersysteme sollten grundsätzlich Abrollbremsen eingebaut haben. Mit einem Einzelblattspender können klassische Verstopfungen werden reduziert, da das Verstopfen mit einzelnen Blättern für Schülerinnen und Schüler mühselig wird.
Tipp: Je tiefer der Spender an der Wand montiert wird, desto weniger Papier wird verbraucht. Das gilt für alle Varianten.